SSL Zertifikate sind ein wichtiger Bestandteil der IT-Sicherheit. Dies gilt nicht nur für Websites, sondern auch für interne IT-Anwendungen. Warum ist das so und wie kann ihr Unternehmen sicherstellen, dass ihre internen Anwendungen SSL-Zertifikate nutzen?
Wenn es um interne IT-Anwendungen geht, kann ein fehlendes SSL Zertifikat dazu führen, dass sensible Unternehmensdaten gefährdet werden. Denn auch innerhalb eines Netzwerks gibt es potenzielle Angreifer oder unautorisierte Nutzer mit Zugriff auf den Traffic der Anwendung. Zudem können Daten unerwünscht im Klartext in Logfiles oder anderen unerwünschten Stellen landen.
Um dies zu verhindern, sollten Sie sicherstellen, dass alle intern genutzten Applikation über ein gültiges SSL-Zertifikat verfügen. Achten Sie darauf diese regelmäßig zu erneuern bzw. zu aktualisieren werden, damit keine Sicherheitslücken entstehen.
Das erwartet Sie in diesem Artikel:
3. Warum sind interne Anwendungen ohne SSL Zertifikat ebenfalls anfällig für Angriffe?
4. Wer ist verantwortlich? Monitoring von SSL Zertifikaten
5. Wichtig: Mit SSL Zertifikaten sind meine Daten nicht automatisch verschlüsselt!
6. SSL Zertifikate und Applikation Management: Das unverzichtbare Duo
Vorab etwas Grundsätzliches!
Heutzutage sollte keine Kommunikation mehr zwischen verschiedenen Systemen unverschlüsselt erfolgen, egal ob es sich dabei um den Aufruf einer Webseite (SSL), das Verschicken oder Empfangen einer E-Mail (TLS/SSL) oder eine Datenbankverbindung (SSL) handelt.
Was sind SSL Zertifikate?
SSL steht für Secure-Sockets-Layer und ist ein Protokoll zur sicheren Datenübertragung im Internet.
Ein SSL-Zertifikat ist ein elektronisches Zertifikat, das von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle (Certificate-Authority) ausgestellt wird und die Identität (eines Servers) authentifiziert. Im Zentrum des SSL-Protokolls steht das digitale Schlüsselpaar aus öffentlichem und privatem Schlüssel des Servers sowie die ID der Zertifizierungsstelle.
Somit ist z.B. eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Webbrowser des Nutzers und dem Server der Website möglich. So können vertrauliche Informationen wie Anmeldedaten, Finanzdaten und persönliche Informationen vor unbefugtem Zugriff während der Übertragung geschützt werden.
Es gibt verschiedene Arten von SSL-Zertifikaten, die sich insbesondere in ihrer Vertrauenswürdigkeit unterscheiden, allerdings rein technisch vergleichbar hohe Sicherheitsstandards bieten.
Die Zertifikate im Detail
Dies sind die grundlegenden SSL-Zertifikate, die zur Bestätigung der Domain verwendet werden, die durch das Zertifikat geschützt wird. Diese Zertifikate eignen sich insbesondere für einfache Websites, Blogs und kleine E-Commerce-Seiten.
Vorreiter für solche Zertifikate ist Let’s Encrypt, eine Zertifizierungsstelle, die Ende 2015 in Betrieb gegangen ist und diese kostenlos anbietet.
Diese Zertifikate bieten eine höhere Stufe der Überprüfung, da die Identität des Unternehmens überprüft wird, das das Zertifikat besitzt. Die Zertifizierungsstelle bestätigt, dass das Unternehmen existiert und legitim ist, bevor das Zertifikat ausgestellt wird. Diese Zertifikate eignen sich für mittelständische Unternehmen, die auf Websites sensiblere Informationen verarbeiten.
Dies sind die am höchsten bewerteten SSL-Zertifikate, die von Unternehmen verwendet werden, die höhere Sicherheitsstandards benötigen. Bei der Ausstellung eines EV-Zertifikats muss das Unternehmen eine strenge Überprüfung durchlaufen, um sicherzustellen, dass es sich um ein legitimes Unternehmen handelt. Diese Zertifikate sind am besten für Banken, Finanzinstitute, Regierungsbehörden und andere Organisationen geeignet, die besonders sensible Daten verarbeiten.
Bis vor einiger Zeit wurden diese EV-Zertifikate besonders im Browser gekennzeichnet mit einer dann farblich grünen Adressleiste. Da die Nutzung eines SSL-Zertifikats für Webseiten mittlerweile ein Standard geworden ist, zeigen die gängigsten Browser nur noch an, wenn eine Webseite keine Verschlüsselung nutzt.
Warum sind sie so wichtig?
Die Antwort ist einfach: SSL Zertifikate schützen die Vertraulichkeit und Integrität von Daten, die zwischen einem Webserver und einem Browser ausgetauscht werden. Das bedeutet, dass alle Daten, die über eine SSL-gesicherte Verbindung übertragen werden, verschlüsselt und somit vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Das ist besonders wichtig, wenn es um vertrauliche Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder personenbezogene/unternehmensinterne Daten geht. Eine SSL Zertifizierung gibt auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit, da sie bestätigt, dass die Website oder Anwendung tatsächlich die ist, die sie vorgibt zu sein. Kurz gesagt: Ein SSL Zertifikat ist ein Muss, um die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von IT-Anwendungen zu gewährleisten.
Warum sind interne Anwendungen ohne SSL Zertifikat ebenfalls anfällig für Angriffe?
Nach dem was wir bisher erfahren haben könnte man also meinen, dass SSL Zertifikate nur für Webapplikationen notwendig sind. Also frei nach dem Motto:
Ein Trugschluss: Auch interne Anwendungen sind anfällig für Angriffe, besonders wenn sie nicht über ein SSL Zertifikat verfügen. Ohne SSL Verschlüsselung können Angreifer Daten auch im eigenen Netzwerk abfangen und sogar manipulieren. Das ist besonders gefährlich bei Anwendungen, die sensible Informationen wie Passwörter, Finanz- und Rechnungsdaten oder wichtige Reports speichern. Ein SSL Zertifikat schützt nicht nur öffentliche Webseiten, sondern auch interne Anwendungen vor solchen Angriffen. Es lohnt sich also, auch für interne Anwendungen auf eine sichere SSL Verschlüsselung zu setzen.
Wer ist verantwortlich? Monitoring von SSL Zertifikaten
In der Regel ist es die eigen IT-Abteilung, insbesondere das IT-Sicherheitsteam, das dafür sorgt, dass alle Zertifikate regelmäßig geprüft werden. Dafür gibt es verschiedene Tools und Dienste, die genutzt werden können.
Eine weitere Möglichkeit ist das SSL Zertifikats-Monitoring von Drittanbietern durchführen zu lassen. Diese überwachen diese Zertifikate und benachrichtigen automatisch, wenn ein Zertifikat abläuft oder ungültig wird. So kann das IT-Team schnell handeln und das Zertifikat erneuern, bevor es zu Störungen kommt.
Insgesamt ist das Monitoring von SSL-Zertifikaten von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit von IT-Systemen. IT-Teams sollten sicherstellen, dass alle Zertifikate auf dem neuesten Stand sind und regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie gültig und sicher sind.
Mit SSL Zertifikaten sind meine Daten nicht automatisch verschlüsselt!
Hier geht es um ein verbreitetes Missverständnis! Ihre Daten werden nur auf dem Transportweg verschlüsselt von A nach B übertragen, dort aber ggf. unverschlüsselt (im Klartext) weiterverarbeitet. Eine vollständige Verschlüsselung, auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nur dann gegeben, wenn ausschließlich Empfänger und Sender die Inhalte entschlüsseln können. Der Anbieter der Plattform darf zu keinem Zeitpunkt Einsicht in die Inhalte im Klartext haben – ganz egal, ob es sich dabei um eine Chat-App, E-Mails, Audio-/Video-Kommunikation oder einen Cloud-Speicher handelt.
Gebräuchliche Technik für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist zum Beispiel OpenPGP und S/MIME bei E-Mail-Verkehr.
SSL Zertifikate und Applikation Management: Das unverzichtbare Duo!
Neben der Implementierung von SSL Zertifikaten ist auch das Monitoring dieser Zertifikate von großer Bedeutung. Ein aktives Monitoring stellt dabei sicher, dass die Zertifikate ordnungsgemäß funktionieren, gültig sind und auch rechtzeitig erneuert werden. Ohne ein effektives Monitoring besteht die Gefahr, dass Zertifikate ablaufen oder ungültig werden, was zu erheblichen Störungen im Betrieb der Anwendungen und somit im Unternehmen führen kann.
Gerade bei Business Intelligence-Anwendungen wie IBM Cognos Analytics und IBM Planning Analytics ist solch ein Monitoring – gerade auch von SSL-Zertifikaten – von großer Bedeutung. Diese Anwendungen verarbeiten sensible Unternehmensdaten und dienen als wichtige Grundlage für strategische Entscheidungen. Durch das Applikation Management können die SSL Zertifikate kontinuierlich überwacht, verwaltet und rechtzeitig erneuert werden, um sicherzustellen, dass die Anwendungen stets über eine sichere und vertrauenswürdige Kommunikation verfügen.
Ein professionelles Applikation Management gewährleistet zudem die Einhaltung von Compliance- und Datenschutzrichtlinien. Durch regelmäßige Überprüfungen und Audits können potenzielle Schwachstellen oder Sicherheitslücken frühzeitig erkannt und behoben werden.
Ihre SSL-Zertifikate bei uns
In diesem Blogartikel haben Sie nun erfahren, warum SSL-Zertifikate nicht nur ein Muss für externe IT-Systeme, sondern auch für interne Anwendungen sind. Als IT-Dienstleister setzen wir uns bei der ISR Information Products AG intensiv mit der Thematik auseinander. Gerade wenn es um den Betrieb sowie das Monitoring von internen Anwendungen geht können externe IT-Dienstleister für Unternehmen eine große Hilfe sein. Bei der Verwaltung und Überwachung von Business Intelligence-Anwendungen wie IBM Cognos Analytics und IBM Planning Analytics können wir im Bereich Applikation Management bei ISR sicherstellen, dass die Anwendungen kontinuierlich überwacht, gewartet und optimiert werden, um Ausfallzeiten zu minimieren und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Vertrauen Sie auf unsere Expertise und lassen Sie sich von uns beim Betrieb und Monitoring Ihrer Anwendungen unterstützen. Sie haben weitere Fragen zu unseren Dienstleistungen oder möchten mehr erfahren? Dann schreiben Sie uns!
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Tim Kunert
Head of Application Management BI
Application Management
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