Egal ob im Umgang mit personenbezogenen Daten oder im Unternehmensumfeld – Berechtigungskonzepte sind der Schlüssel zur Sicherung sensibler Daten und zur Einhaltung von Datenschutzstandards.
Im Zuge der DigitalisierungWas bedeutet Digitalisierung?Digitalisierung ist im Allgemeinen die Umformung von analogen… ist der Schutz sensibler Informationen sowie die strikte Einhaltung von Datenschutzrichtlinien zu einer grundlegenden Anforderung geworden. Aktuelle Beispiele zeigen, dass der Grund für Datenskandale nicht zwangsläufig mit externen Faktoren (wie z.B. Hacking) zu tun haben muss. Wer kann welche Daten sehen? Genau hier kommt das Thema Berechtigungskonzept ins Spiel – eine Antwort auf die komplexen Herausforderungen der modernen IT-Landschaft in Unternehmen.
Was ist ein Berechtigungskonzept?
Berechtigungskonzepte sind wesentliche Bausteine für die Sicherheit von Daten und Systemen in einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt. Sie bilden das Grundgerüst, um den Zugriff auf Informationen, Ressourcen und Anwendungen zu kontrollieren und zu steuern. Im Kern geht es um die Frage, wer wann in welchem Umfang auf welche Daten zugreifen darf.
Diese Konzepte sind wie ein individueller Schlüssel, der den richtigen Personen Zugang gewährt und gleichzeitig unberechtigte Zugriffe blockiert. Sie definieren klare Richtlinien und Regeln für die Nutzung und den Schutz von Daten, um Datenschutzverletzungen und Missbrauch zu verhindern.
Im Unternehmenskontext ermöglichen solche Konzepte, die Zugriffsrechte auf unterschiedliche Rollen und/oder Attributen, Abteilungen und Verantwortlichkeiten zuzuschneiden. So können beispielsweise Mitarbeitende auf die für ihre Tätigkeit relevanten Daten zugreifen, während vertrauliche oder geschäftskritische Informationen nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich sind.
Grundlage ist die genaue Definition von Rollen, Rechten und Verantwortlichkeiten. Einzelne Benutzer erhalten aufgabenbezogene Zugriffsrechte, während übergeordnete Strukturen die Datenintegrität und Compliance sicherstellen. Ein gutes Berechtigungskonzept ist dynamisch, skalierbar und flexibel, um den Anforderungen einer sich ständig verändernden Unternehmenslandschaft gerecht zu werden.
Berechtigungskonzepte und Datenschutz
Wer darf auf welche Daten zugreifen. Dies ist besonders wichtig, wenn es um personenbezogene Daten geht. Richtlinien wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) fordern, dass personenbezogene Daten angemessen geschützt und nur von berechtigten Personen verarbeitet werden dürfen. Hier kommen Berechtigungskonzepte ins Spiel, die sicherstellen, dass sensible Informationen nur denjenigen zugänglich sind, die dazu berechtigt sind.
Somit wird da das Risiko von Datenschutzverletzungen minimiert, indem eine klare Trennung zwischen den verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation geschaffen wird. So kann beispielsweise der Zugriff auf personenbezogene Kundendaten auf das Kundenservice-Team beschränkt werden, während die Buchhaltung nur Zugriff auf Finanzdaten hat. Dadurch wird nicht nur das Risiko eines unberechtigten Zugriffs reduziert, sondern auch die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Datenzugriffs verbessert.
Die enge Verknüpfung von Berechtigungskonzepten und Datenschutz sind Eckpfeiler in der modernen Unternehmens- und Softwarelandschaft. Von der klaren Definition von Zugriffsrechten bis hin zur Überwachung von Datenzugriffen spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Sicherung sensibler Informationen. Somit ist ein gut durchdachtes Berechtigungskonzept für jedes Unternehmen, das auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten setzt, essentiell.
Wie sieht ein Berechtigungskonzept aus?
Die Gestaltung eines effektiven Berechtigungskonzepts erfordert eine gründliche Analyse der Unternehmensstruktur, der Prozesse und der individuellen Anforderungen. Es gibt verschiedene Ansätze, wie ein solches Konzepte gestaltet sein könnte, um den spezifischen Bedürfnissen eines Unternehmens gerecht zu werden. Dabei stehen vor allem die Rollen und Attribute im Kontext eines Berechtigungskonzeptes im Fokus.
Rollenbasiertes Berechtigungskonzept
Attributbasiertes Berechtigungskonzept
Kombiniertes Berechtigungskonzept
Unabhängig vom gewählten Ansatz ist es wichtig, klare Richtlinien für die Vergabe und Verwaltung von Berechtigungen festzulegen. Dies umfasst die:
- Identifizierung von sensiblen Daten und Ressourcen,
- die Definition von Zugriffsrechten für verschiedene Rollen oder Benutzergruppen und
- die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Konzepts.
Darüberhinaus muss auch die Dynamik des Unternehmensumfelds berücksichtigt werden. Was ist damit gemeint?
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen Zugriffsrechte erhalten, während ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechtzeitig deaktiviert werden müssen. Änderungen in der Organisationsstruktur erfordern möglicherweise Anpassungen eben dieser Berechtigungen. Wechselt beispielsweise eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter die Abteilung oder wird befördert und erhält neue Befugnisse muss das ebenso in dem Berechtigungskonzept abgebildet werden. Das heißt eine Neuzuweisung von Zugriffsrechten muss schon im Vorfeld bedacht und berücksichtigt werden, daher sollte das Konzept flexibel sein und leicht an Veränderungen angepasst werden können.
Vorteile eines Berechtigungskonzeptes
Ein gut gestaltetes Berechtigungskonzept bietet eine Fülle von Vorteilen, die weit über den hinausgehen. Hier sind einige der wesentlichen Gründe, warum Unternehmen von der Implementierung solcher Konzepte profitieren:
- Reduziert das Risiko von unbefugtem Zugriff auf sensible Daten.
- Verhindert Datenlecks und Datenschutzverletzungen
- Schützt vor internen und externen Bedrohungen.
- Gewährleistet die Einhaltung gesetzlicher Datenschutzrichtlinien wie DSGVO.
- Erfüllt branchenspezifische Vorschriften und Standards.
- Minimiert das Risiko von Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen.
- Benutzer erhalten nur die für ihre Aufgaben relevanten Berechtigungen.
- Reduziert den Aufwand für manuelle Anpassungen und Überwachung.
- Verhindert Verwirrung durch unnötige Datenflut.
- Schafft klare Aufzeichnungen darüber, wer auf welche Daten zugegriffen hat.
- Ermöglicht eine genaue Rückverfolgung von Aktivitäten und Änderungen.
- Unterstützt Audits und Prüfungen.
- Stärkt das Vertrauen der Kunden und Partner in die Sicherheit ihrer Daten.
- Zeigt Engagement für Datenschutz und verantwortungsvolle Datenverarbeitung.
- Vermeidet Imageverlust durch Datenschutzverletzungen.
- Leicht an Veränderungen in der Organisationsstruktur anpassbar.
- Unterstützt das Wachstum des Unternehmens ohne Beeinträchtigung der Datensicherheit.
- Erlaubt die Integration neuer Systeme und Anwendungen.
- Ermöglicht die zielgerichtete Zuweisung von Ressourcen und Lizenzen.
- Reduziert den Overhead für die Verwaltung von Berechtigungen.
- Spart Zeit und Kosten im IT-Management.
In Kombination bieten diese Vorteile eine umfassende Grundlage, um Datenschutz, Compliance und Effizienz in Einklang zu bringen. Damit legen Sie den Grundstein für einen sicheren und effektiven Umgang mit sensiblen Daten, während es gleichzeitig die Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis zu Kunden und Partnern schafft.
Das Berechtigungskonzept – Schritt für Schritt
Die Ausarbeitung eines solchen Konzeptes zielt nicht nur darauf ab, Daten zu schützen, sondern auch Zugriffe zu überwachen und Datenverarbeitungsprozesse nachvollziehbar zu dokumentieren. Die Anpassungsfähigkeit dieses Konzepts erlaubt Unternehmen, es gemäß ihren individuellen Anforderungen zu gestalten. Dennoch gibt es einige entscheidende Schritte, die bei der Erstellung unerlässlich sind.
Indem diese Schritte konsequent befolgt und den individuellen Anforderungen des Unternehmens angepasst werden, kann ein solides Konzept entwickelt werden. Dieses gewährleistet nicht nur Datenschutz und Compliance, sondern ermöglicht auch eine effiziente Verwaltung von Datenressourcen.
Planen & strukturieren
Identifikation relevanter Informationen, Daten, Systeme sowie Benutzer, Rollen und Verantwortlichkeiten, inklusive externer Akteure wie Dienstleister und Kunden.
Definieren & benennen
Definition klarer Rollen und Identitäten, Zuordnung von Zugriffen, Zusammenfassung ähnlicher Identitäten zu Rollen, Förderung von Zugriffsklarheit und Konzeptverwaltung.
Festlegen & zuweisen
Festlegung und Zuweisung von Zugriffsrechten zu vorher definierten Rollen und Identitäten als zentrales Element des Konzepts nach "Need to know"-Prinzip.
Aktualisieren & kontrollieren
Fortlaufende Überwachung und Kontrolle der Zugriffsrechte, klare Festlegung der Verantwortlichkeiten für Konzeptüberwachung und Aktualisierung.
Maßgeschneiderte Power von Extern
Die Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern kann einen entscheidenden Unterschied bei der Erstellung und Umsetzung von Berechtigungskonzepten ausmachen. Diese Expertinnen und Experten bringen nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch einen frischen Blick auf Datenschutz und Sicherheitsanforderungen mit sich.
Selbstverständlich haben wir in unserer eigenen Software (z.B. dem ISR Information Office) ein solches Berechtigungskonzept vollständig integriert. Mit unserem Information Office optimieren und digitalisieren Sie sämtliche Geschäftsprozesse im Unternehmen (z.B. Angebotsfreigaben, Bestellanforderungen oder Vertriebsprozesse). Mit der vordefinierbaren Rollenstruktur sind für die automatisierten Prüf- und Genehmigungsprozesse Kompetenzen dediziert einstellbar.
Sie haben Fragen oder möchten mehr darüber erfahren? Schreiben Sie uns und wir helfen Ihnen Datenschutz, Compliance und Zugriffsrechte mit einem gut durchdachten Berechtigungskonzept unter einen Hut zu bekommen!
Jens Brettschneider
Geschäftsbereichsleiter
Application Management
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