Anforderungsmanagement
Anforderungsmanagement
Klare Anforderungen, erfolgreiche Projekte
Anforderungsmanagement ist wie der Architekt, der mit dem Bauherrn spricht, bevor es los geht. Wenn der Architekt die Wünsche und Anforderungen genau versteht, kann er danach einen guten Bauplan erstellen, der auch passt. Genauso klärt das Requirements Engineering vorab, was ein System können muss, bevor Entwickler:Innen mit der Umsetzung beginnen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Anforderungsmanagement? Eine Definition
- Welche Bedeutung hat Anforderungsmanagement?
- Ziele des Anforderungsmanagement
- Das Vorgehen im Anforderungsmanagement – die 4 Schritte
- Die wichtigsten Methoden im Anforderungsmanagement
- Lastenheft und Pflichtenheft
- Einsatzmöglichkeiten des Anforderungsmanagement
- Herausforderungen Anforderungsmanagement
- Beispiel: Entwicklung eines neuen CRM-System für ein Unternehmen
- Wie wir Unternehmen konkret unterstützen?
- Ihr Ansprechpartner
Was ist Anforderungsmanagement? Eine Definition
Anforderungsmanagement (engl. Requirement Engineering) bezeichnet den systematischen Prozess, bei dem die Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen an ein Projekt oder ein Produkt erfasst, dokumentiert, analysiert, priorisiert und überwacht werden.
Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Anforderungen korrekt verstanden und während des gesamten Projektverlaufs berücksichtigt werden. Dies umfasst auch eine kontinuierliche Anpassung an sich ändernde Bedingungen und Anforderungen. Ein zentraler Bestandteil des Prozesses ist die systematische Analyse der dokumentierten Anforderungen. Dabei werden diese zunächst mit bestehenden Best-Practice-Standards sowie bereits implementierten Funktionalitäten abgeglichen, um Abweichungen, Optimierungspotenziale und notwendige Anpassungen frühzeitig zu identifizieren.
Effektives Anforderungsmanagement trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden, den Projektumfang klar zu definieren und die Qualität des Endergebnisses zu sichern. Damit bildet es die Grundlage für erfolgreiche Projekte, sodass festgelegte Ziele effizient und im Rahmen der verfügbaren Ressourcen erreicht werden.
Welche Bedeutung hat das Anforderungsmanagement?
Anforderungsmanagement spielt eine zentrale Rolle in der erfolgreichen Durchführung von Projekten, – insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung und -implementierung. Es sorgt dafür, dass alle Beteiligten – von den Auftraggebern bis hin zu den Entwickler:innen – dieselbe klare Vorstellung von dem Projektziel haben. Durch die präzise Erfassung und Strukturierung von Anforderungen werden Missverständnisse und Fehlentwicklungen minimiert, wodurch Zeit und Ressourcen gespart werden können.
Darüber hinaus ermöglicht Anforderungsmanagement eine effektive Steuerung von Veränderungen. Da sich die Anforderungen in einem Projekt oft ändern, sorgt ein gutes Anforderungsmanagement dafür, dass diese Änderungen schnell erkannt, bewertet und in den Projektplan aufgenommen werden – ohne den Erfolg des Projekts zu gefährden.
Letztlich trägt Anforderungsmanagement maßgeblich dazu bei, dass die Qualität des Endprodukts den Erwartungen der Stakeholder entspricht, die festgelegten Projektziele erreicht werden und das Projekt im vorgegebenen Zeitrahmen und Budget bleibt. Es ist somit ein unverzichtbares Werkzeug, um Projekte effizient, transparent und erfolgreich zu gestalten.
Ziele des Anforderungsmanagement
Ein effektives Anforderungsmanagement legt die Grundlage für eine erfolgreiche Projektarbeit. Die folgenden Ziele zeigen auf, welchen Mehrwert ein professioneller Umgang mit Anforderungen bietet.
- Klare Zieldefinition: Durch präzise erfasste und dokumentierte Anforderungen wird das Projektziel von Anfang an klar definiert, was Missverständnisse und Fehlentwicklungen verhindert.
- Ressourcenschonung: Durch die genaue Planung und Priorisierung der Anforderungen werden Ressourcen effizient eingesetzt, was Zeit und Kosten spart und gleichzeitig die Qualität des Endprodukts sichert.
- Flexibilität bei Veränderungen: Anforderungsmanagement ermöglicht eine flexible Anpassung an neue oder geänderte Anforderungen, ohne das Projekt unnötig zu verzögern oder das Budget zu sprengen.
- Erhöhte Projekttransparenz: Das Management von Anforderungen sorgt für Transparenz in allen Projektphasen, wodurch die Verantwortlichkeiten und der Fortschritt jederzeit nachvollzogen werden können.
- Verbesserte Qualität: Durch eine präzise und detaillierte Anforderungsanalyse wird das Risiko von Fehlern reduziert, und das Endprodukt entspricht den Qualitätsstandards, die zu Beginn des Projekts festgelegt wurden.
Das Vorgehen im Anforderungsmanagement – die 4 Schritte
Anforderungsmanagement ist ein strukturierter Prozess. Es gliedert sich in vier zentrale Schritte, die systematisch aufeinander aufbauen.
1. Anforderungsanalyse: Zu Beginn eines IT-Projekts werden alle relevanten Anforderungen gesammelt und auf ihre Machbarkeit und Priorität hin geprüft. In dieser Phase geht es darum, die tatsächlichen Bedürfnisse der Stakeholder zu verstehen und sicherzustellen, dass nur die wirklich wichtigen und realisierbaren Anforderungen berücksichtigt werden. Die Anforderungsanalyse hilft, Unklarheiten oder Widersprüche frühzeitig zu identifizieren und die Anforderungen gezielt zu kategorisieren.
2. Anforderungsdokumentation: Nach der Analyse erfolgt die detaillierte Dokumentation der Anforderungen. Diese ist essenziell, um spätere Entscheidungen nachvollziehen zu können und als Referenz für alle Projektbeteiligten zu dienen. Eine klare und strukturierte Dokumentation erleichtert die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und sorgt dafür, dass alle Anforderungen, sowohl funktionale als auch nicht-funktionale, transparent und verständlich festgehalten werden.
3. Anforderungsvalidierung: In dieser Phase wird überprüft, ob die dokumentierten Anforderungen tatsächlich die Bedürfnisse der Stakeholder widerspiegeln. Dazu werden die Anforderungen regelmäßig mit den Stakeholdern abgestimmt und durch Tests, Reviews oder Workshops validiert. Diese Methode stellt sicher, dass die Anforderungen vollständig und korrekt sind und hilft, Missverständnisse oder Fehleinschätzungen zu vermeiden, bevor das Projekt fortschreitet.
4. Änderungsmanagement: Im Verlauf eines Projekts können sich Anforderungen ändern, sei es aufgrund neuer Erkenntnisse, veränderter Bedingungen oder unerwarteter Herausforderungen. Ein effektives Änderungsmanagement stellt sicher, dass diese Änderungen kontrolliert und transparent in den Projektplan integriert werden. So wird sichergestellt, dass das Projekt flexibel auf Änderungen reagieren kann.
Konsequent durchgeführtes Anforderungsmanagement ermöglicht nicht nur eine klare Ausrichtung aller Projektaktivitäten an den tatsächlichen Bedarfen, sondern schafft auch Transparenz und Nachvollziehbarkeit im gesamten Entwicklungsprozess. Durch die strukturierte Vorgehensweise in den vier Schritten wird sichergestellt, dass Anforderungen nicht nur vollständig und realistisch, sondern auch konsensfähig und umsetzbar sind – ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes Projekt.
Requirements Engineering
Garant für gelungene projekte
Die wichtigsten Methoden im Anforderungsmanagement
Der erste Schritt im Anforderungsmanagement ist die Anforderungsanalyse (siehe Kapitel „Das Vorgehen im Anforderungsmanagement – die 4 Schritte“). Um Anforderungen der Stakeholder zu identifizieren und zu analysieren, können verschiedenen Methoden angewandt werden. Hier eine Aufzählung der wichtigsten Methoden:
Interviews mit Stakeholdern (wie Kunden, Endnutzern oder Projektbeteiligten) sind eine gängige Methode zur Erhebung von Anforderungen. Diese persönlichen Gespräche ermöglichen es, detaillierte Informationen über die Bedürfnisse und Erwartungen der Stakeholder zu sammeln. Interviews können strukturiert, halbstrukturiert oder unstrukturiert sein, je nachdem, wie frei oder gezielt die Diskussion geführt werden soll.
Workshops sind interaktive Sitzungen, bei denen Stakeholder zusammenkommen, um Anforderungen zu erarbeiten und zu diskutieren. Durch Brainstorming, Gruppendiskussionen und andere kollaborative Techniken werden die Anforderungen gemeinsam formuliert und priorisiert. Diese Methode fördert die Zusammenarbeit und hilft dabei, ein gemeinsames Verständnis der Anforderungen zu entwickeln.
Fragebögen und Umfragen sind nützlich, um Anforderungen von einer größeren Anzahl von Stakeholdern schnell zu sammeln. Sie ermöglichen eine standardisierte Erhebung und sind besonders hilfreich, wenn es um die Sammlung quantitativer Daten oder die Identifikation häufiger Bedürfnisse geht. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn die Stakeholder geografisch verteilt sind.
Bei der Beobachtungsmethode werden die bestehenden Prozesse oder Systeme direkt in der Praxis beobachtet. Dies hilft, Anforderungen zu identifizieren, die Stakeholder möglicherweise nicht in Interviews oder Umfragen ansprechen, aber die bei der tatsächlichen Nutzung eines Systems deutlich werden. Beobachtungen sind besonders nützlich, um Benutzerinteraktionen und -bedürfnisse zu verstehen.
Ein MVP ist eine erste funktionsfähige Version eines Produkts, die nur die wichtigsten Kernfunktionen enthält – gerade so viel, dass sie einen echten Nutzen bietet und von echten Nutzern ausprobiert werden kann. Das Ziel eines MVP ist es, schnell und mit möglichst geringem Aufwand Feedback vom Markt oder von Anwender:innen zu bekommen, um zu lernen, ob die Produktidee in die richtige Richtung geht. Auf Basis dieses Feedbacks wird das Produkt dann weiterentwickelt.
Die Analyse vorhandener Dokumente, wie Dokumentationen bestehender Systeme, Geschäftsprozesse, Anforderungsdokumente oder regulatorischer Anforderungen, ist eine wichtige Methode, um Informationen zu sammeln. Diese Dokumente können als Ausgangspunkt dienen und helfen, frühere Anforderungen, bestehende Probleme oder rechtliche Vorgaben zu identifizieren.
Bei Brainstorming-Sitzungen kommen Stakeholder zusammen, um Ideen zu generieren und kreative Lösungen zu finden. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn es darum geht, neue Anforderungen zu entwickeln oder bestehende Ideen weiterzuentwickeln. Es fördert die Ideenvielfalt und kann neue Perspektiven aufzeigen.
Die Erstellung von Use Cases oder User Stories hilft dabei, die Anforderungen aus der Perspektive der Endnutzer zu verstehen. Diese narrativen Beschreibungen, wie ein Nutzer mit dem System interagiert, bieten konkrete Szenarien und tragen dazu bei, funktionale Anforderungen klar zu definieren.
Diese Methoden im Anforderungsmanagement gewährleisten, dass die definierten Anforderungen systematisch erfasst, überprüft und angepasst werden können. Sie schaffen die Grundlage für erfolgreiche Projekte, bei denen alle Stakeholder die erwarteten Ergebnisse erhalten und gleichzeitig Zeit, Budget und Ressourcen effizient genutzt werden.
Lastenheft und Pflichtenheft
Im Anforderungsmanagement spielen das Pflichten- und Lastenheft eine zentrale Rolle, um die Anforderungen an ein System oder ein Produkt klar zu definieren und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten zu erleichtern. Beide Dokumente sind unverzichtbar, um Missverständnisse zu vermeiden und eine erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen. Trotz ihrer engen Verwandtschaft gibt es wichtige Unterschiede zwischen den Beiden.
Lastenheft
Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen aus Sicht des Auftraggebers. Es dient dazu, das Was und Warum eines Projekts oder Produkts zu definieren. Der Auftraggeber legt in diesem Dokument seine Wünsche, Ziele und Erwartungen dar, ohne jedoch vorzugeben, wie diese erreicht werden sollen. Ein Lastenheft enthält die Anforderungen an das Produkt oder System, die gewünschten Funktionen, die Leistungsanforderungen, sowie etwaige Einschränkungen und Rahmenbedingungen. Es beantwortet die Frage: „Was soll das System können und welche Ziele sollen erreicht werden?“
Die Hauptaufgabe des Lastenhefts besteht darin, die Erwartungen des Auftraggebers klar und umfassend zu formulieren, um eine Grundlage für die spätere Angebotserstellung und Vertragserarbeitung zu schaffen
Pflichtenheft
Das Pflichtenheft baut auf dem Lastenheft auf und beschreibt die Umsetzung der im Lastenheft festgelegten Anforderungen aus Sicht des Auftragnehmers. Es legt das Wie fest und beschreibt detailliert, wie das System oder Produkt entwickelt werden soll, um die Anforderungen des Lastenhefts zu erfüllen. Hier werden alle technischen Spezifikationen, Umsetzungsschritte, Ressourcen und Zeitpläne dokumentiert. Das Pflichtenheft beantwortet die Frage: „Wie wird das System die Anforderungen aus dem Lastenheft erfüllen?“
Im Pflichtenheft werden also konkrete Lösungsansätze und technische Details spezifiziert, die für die Umsetzung des Projekts notwendig sind. Es ist in der Regel ein vertragliches Dokument, das oft auch als Grundlage für die Projektplanung und -kontrolle dient.
Unterschied
Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen und Erwartungen des Auftraggebers an ein Produkt oder System, ohne technische Lösungen vorzuschreiben. Es legt die Ziele und Wünsche fest, während das Pflichtenheft die technische Umsetzung dieser Anforderungen durch den Auftragnehmer beschreibt. Das Pflichtenheft enthält detaillierte Informationen zur Architektur, Systemkomponenten und Ressourcen, die für die Realisierung erforderlich sind. Beide Dokumente sind essenziell für ein erfolgreiches Anforderungsmanagement, da sie klare Anforderungen und eine präzise technische Umsetzung gewährleisten.
Einsatzmöglichkeiten des Anforderungsmanagement
Die Anwendungsbereiche des Anforderungsmanagements sind vielfältig und erstrecken sich über verschiedene Phasen eines Projekts und in unterschiedlichen Bereichen eines Unternehmens.
- Softwareentwicklung und IT-Projekte: In der Softwareentwicklung ist Anforderungsmanagement unerlässlich, um sicherzustellen, dass die entwickelte Anwendung den Anforderungen der Endnutzer und den Zielen des Unternehmens entspricht. Es beginnt mit der Sammlung der Anforderungen, geht über die Definition von Use Cases und führt zu präzisen Spezifikationen, die die Grundlage für die Entwicklung und das Testing bilden. Dies garantiert, dass die Softwarelösung effizient und fehlerfrei funktioniert.
- Prozessmanagement und IT-Projekte: Bei der Einführung oder Verbesserung von Geschäftsprozessen hilft das Anforderungsmanagement, die Erwartungen der betroffenen Abteilungen zu ermitteln und in klare Prozessanforderungen zu übersetzen. Diese Anforderungen fließen dann in die Entwicklung von IT-Systemen oder Workflow-Lösungen ein, die die Geschäftsprozesse effizient unterstützen und optimieren.
- Flexibilität bei Veränderungen: Anforderungsmanagement ermöglicht eine flexible Anpassung an neue oder geänderte Anforderungen, ohne das Projekt unnötig zu verzögern oder das Budget zu sprengen.
- Projektentwicklung und Innovation: Im Bereich der Produktentwicklung ermöglicht das Anforderungsmanagement, die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in die Gestaltung neuer Produkte oder Dienstleistungen zu integrieren. Dies umfasst sowohl funktionale Anforderungen (z. B. Features und Performance) als auch nicht-funktionale Anforderungen (z. B. Benutzerfreundlichkeit oder Skalierbarkeit), die für den Erfolg des Produkts entscheidend sind.
- Regulatorische und rechtliche Anforderungen: In stark regulierten Branchen, wie z. B. im Gesundheitswesen, der Finanzbranche oder der Automobilindustrie, spielt das Anforderungsmanagement eine zentrale Rolle bei der Erfüllung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben. Es sorgt dafür, dass alle Anforderungen in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit und Compliance erfasst und in die Entwicklung und den Betrieb von Systemen integriert werden.
- Change Management: Das Anforderungsmanagement unterstützt das Change Management dabei, Änderungen an bestehenden Systemen oder Prozessen strukturiert zu erfassen und umzusetzen – immer im Einklang mit den strategischen Zielen des Unternehmens. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die frühzeitige und kontinuierliche Einbindung der betroffenen Mitarbeitenden. Sie sollen den Wandel verstehen, mittragen und die neuen Lösungen gerne nutzen. Transparente Kommunikation und regelmäßige Information sind dabei zentral.
Requirements Engineering
Hidden Champion im Projektmanagement
Herausforderungen des Anforderungsmanagements
Doch trotz seiner Bedeutung gibt es im Anforderungsmanagement eine Reihe von Herausforderungen, die den reibungslosen Verlauf eines IT-Projekts erschweren können.
1. Unklare Anforderungen: Oft kommen Anforderungen zu Beginn eines Projekts unklar oder unvollständig daher. Stakeholder können ihre Bedürfnisse nicht immer präzise formulieren, was zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führt. Dies kann den gesamten Projektverlauf beeinträchtigen und zu Verzögerungen oder Kostensteigerungen führen.
2. Änderungen während des Projekts: Im Verlauf eines Projekts ändern sich oft Anforderungen. Diese Änderungen können durch neue Marktbedingungen, technologische Entwicklungen oder veränderte geschäftliche Ziele bedingt sein. Das Anforderungsmanagement muss flexibel genug sein, um solche Anpassungen schnell zu integrieren, ohne das Projekt aus der Bahn zu werfen.
3. Dokumentation und Nachverfolgbarkeit: Die ordnungsgemäße Dokumentation von Anforderungen ist entscheidend, um Transparenz zu gewährleisten und Änderungen nachzuvollziehen. Ohne eine klare Dokumentation kann es schwierig werden, die Anforderungen im Projektverlauf nachzuvollziehen und sicherzustellen, dass sie korrekt umgesetzt werden.
4. Kommunikation und Zusammenarbeit: Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten ist ein weiterer kritischer Faktor im Anforderungsmanagement. Missverständnisse oder unzureichende Abstimmungen können dazu führen, dass Anforderungen nicht richtig verstanden oder umgesetzt werden. Regelmäßige, klare Kommunikation ist daher unerlässlich, um Fehler und Missverständnisse zu vermeiden.
5. Methodische Herausforderungen: Die Wahl der richtigen Methode und Tools für das Anforderungsmanagement ist ebenfalls eine Herausforderung. Agile Methoden, wie Scrum, erfordern beispielsweise eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Anforderungen, während traditionelle Methoden oft mit festen Phasen arbeiten. Die richtige Methodik muss zum Projekt passen, um Effizienz und Klarheit zu gewährleisten.
Das Anforderungsmanagement ist eine komplexe und vielschichtige Aufgabe, die eine klare Kommunikation, sorgfältige Dokumentation und Flexibilität erfordert. Die Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen ist entscheidend für den Projekterfolg und sorgt dafür, dass die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt und die Projektziele erfolgreich erreicht werden.
Beispiel: Entwicklung eines neuen CRM-Systems für ein Unternehmen
Ein mittelständisches Unternehmen möchte sein veraltetes Dokumentenmanagementsystem (DMS) ersetzen. Das bisherige System ist unübersichtlich, schwer zu bedienen und erfüllt nicht mehr die heutigen Anforderungen an Datenschutz und Zusammenarbeit. Ziel ist es, ein neues, benutzerfreundliches und flexibles DMS einzuführen, mit dem Dokumente zentral gespeichert, organisiert und gemeinsam bearbeitet werden können. Außerdem soll es den gesetzlichen Anforderungen, wie der DSGVO, entsprechen.
Am Anfang des Projekts erstellt das Unternehmen ein Lastenheft, in dem es genau beschreibt, was das neue System leisten soll. Dazu gehören zum Beispiel: eine zentrale Ablage für alle wichtigen Dokumente, eine einfache Suchfunktion, die Möglichkeit, Dokumente gemeinsam zu bearbeiten oder freizugeben, sowie klare Zugriffsrechte für verschiedene Benutzer. Auch die Anbindung an andere Programme, wie z. B. das E-Mail-System oder ein ERP, ist gewünscht. Außerdem soll das System sicher, zuverlässig und bei Bedarf auch erweiterbar sein.
Auf dieser Grundlage entwickelt der Auftragnehmer ein Pflichtenheft, in dem er beschreibt, wie er diese Anforderungen technisch umsetzen wird. Das neue DMS wird als moderne Webanwendung entwickelt, die sowohl in der Cloud als auch auf dem eigenen Server betrieben werden kann. Die Benutzeroberfläche wird übersichtlich gestaltet, damit alle Mitarbeitenden gut damit arbeiten können. Dokumente können schnell gefunden, bearbeitet und versioniert werden. Auch die nötigen Sicherheitsfunktionen wie Rechtevergabe oder Zwei-Faktor-Login werden eingebaut.
Das Projekt läuft in mehreren Schritten ab: Zuerst wird ein einfacher Prototyp (auch MVP genannt) erstellt, der mit ausgewählten Mitarbeitenden getestet wird. Danach werden die wichtigsten Funktionen Schritt für Schritt umgesetzt und ausprobiert. Nach erfolgreichen Tests wird das neue System im Unternehmen eingeführt. Auch nach der Einführung wird es regelmäßig gepflegt und bei Bedarf erweitert.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig eine klare Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist. Durch die Arbeit mit Lasten- und Pflichtenheft lassen sich Missverständnisse vermeiden – und das neue DMS kann genauso umgesetzt werden, wie es gebraucht wird.
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Mark Hommola
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