Vor welchen Herausforderungen stehen Firmen bei der Unternehmensplanung? Welche Themen werden die nächsten Jahre prägen? Wir geben eine Einschätzung zu den Herausforderungen und Trends der Unternehmensplanung 2021.
Der Stellenwert einer guten strategischen Unternehmensplanung steigt seit den letzten Jahren rasant an. Besonders im Kontext der derzeitigen Corona-Pandemie ist die effektive und flexible Unternehmensplanung ein wichtiger Meilenstein für langfristigen Erfolg.
Vor allem die integrierte Unternehmensplanung gewinnt hier zunehmend an Bedeutung und veranschaulicht umso deutlicher, dass die Ergebnisse eines Unternehmens genauer sind, je besser eine Planung integriert ist.
Der folgende Blogartikel verrät welche Herausforderungen und Trends auf Ihre Unternehmensplanung in Zukunft auf Sie zukommen wird. Unser Wissen ziehen wir dabei aus unserer langjährigen Erfahrung in der Optimierung und Umsetzung von Planungstechnologien. Das erwartet Sie in unserem Blogartikel:
Herausforderungen der Unternehmensplanung
1. Flexibilität
2. Integration
3. Manuelle Silo-Planung
4. Architektur
5. Aufwand für Nutzer
Trends der Unternehmensplanung
1. Schnelle Planungszyklen
2. Integrierte Unternehmensplanung
3. Treiberbasierte Planung
4. Agile Planung
5. Intelligentere Systeme
Herausforderungen
Flexibilität
Traditionelle Lösungen sind häufig für „die Ewigkeit“ entwickelt worden. Mit hohem Aufwand sind komplexe Strukturen geschaffen worden. Änderungen am Prozess oder am Datenmodell führen zu langen Entwicklungszeiten. Dadurch kann der Planungsprozess schnell „outdated“ sein. Solche Architekturen werden über kurz oder lang mit der Nutzerakzeptanz zu kämpfen haben.
Integration
Eine Unternehmensplanung besteht aus vielen Teilplänen. Es ist ein Problem, wenn diese Teilpläne zu wenig integriert sind. Dies bedeutet nicht, dass alle Teilpläne innerhalb eines Systems ablaufen müssen. Dies wäre unrealistisch. Jedoch müssen die Teilpläne fachlich, organisatorisch und technisch aufeinander abgestimmt funktionieren. Nur so kann ein harmonisierter Gesamtplan erstellt werden.
Manuelle Silo-Planungen
Die am häufigsten genutzte Planungsanwendung ist Excel. Dies kann für sehr kleine Firmen auch der richtige Ansatz sein. Es besteht jedoch die Gefahr, dass eine Planung aufgesetzt wird, die nur von wenigen Experten betreut wird. Die Durchführung der Planung ist mit zunehmender Komplexität und Teilnehmeranzahl sehr aufwendig. Die Integration in ein übergreifendes Berichtswesen stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Schnell entstehen Insel-Lösungen, die niemand genau kennt.
Architektur
Sind Teilpläne in vielen unterschiedlichen Systemen realisiert, entsteht eine sehr heterogene Systemlandschaft. Wir haben es häufig erlebt, dass das Schnittstellenmanagement über die Zeit sehr aufwendig geworden ist. Effiziente und schnelle Planungsprozesse werden so schnell unmöglich. Daneben basieren Planungen teils noch auf alten Technologien, welche die Anforderungen des Planungsprozesses und der Nutzer nur unzureichend nachkommen kann (z.B. Möglichkeit zu Simulationen etc.). Dies verringert zusätzlich die Akzeptanz im Unternehmen.
Aufwand für Nutzer
Unabhängig von der Technologie erleben wir immer wieder, wie der wichtigste Beteiligte im Planungsprozess allein gelassen wird: Der Planer. Angeboten werden einfache Eingabemasken, in die Planwerte eingetragen werden sollen. Der Prozess der Erstellung von Planwerten wird dagegen nicht unterstützt. Dabei könnten durch intelligente Forecasts und verbundene Analysemöglichkeiten Verbesserungen erzielt werden. Die Folge sind langwierige Erstellungsprozesse der Planwerte unter hohem manuellem Aufwand. Dies kostet unnötig viel Zeit und verhindert kürzere und effizientere Planungszyklen.
Trends
Schnellere Planungszyklen
Sollen Planwerte nutzbar sein, dürfen sie nicht veraltet sein. Die klassische Jahresplanung wird zunehmend ergänzt durch Szenario-Planungen und verliert damit an Bedeutung. In vielen Branchen werden schnellere Planungen benötigt, um kurzfristig reagieren zu können (z.B. Retail). Die Komplexität der Planung nimmt zu, der potenzielle Nutzen rechtfertigt dies jedoch. Wichtig ist, dass jeder Durchlauf einer Planungsrunde möglichst schnell und effizient abläuft.
Integrierte Unternehmensplanung
Alle Teilpläne einer Unternehmensplanung basieren auf gleichen Grundlagen und laufen voll integriert ab. Unnötiger Aufwand zur Abstimmung von Teilplänen wird vermieden. Umso besser eine Planung integriert ist, desto genauer sind in der Regel die Ergebnisse der Planung. Daher verfolgen viele Unternehmen das Ziel einer vollständig integrierten Planung.
Treiberbasierte Planung
Durch Aufbau einer treiberbasierten Planung können Planungsprozesse erheblich beschleunigt werden, weil jedes Update der Planungsdaten schneller geht. Dadurch kann schneller auf Änderungen reagiert werden. Zudem können einfacher Simulationsrechnungen durchgeführt werden. Dabei steht weniger die 100%-ige Genauigkeit im Fokus als vielmehr die Fähigkeit zur schnellen Anpassbarkeit.
Agile Planung
Intelligentere Systeme
Planungswerkzeuge müssen auf die zuvor genannten Herausforderungen und Trends
reagieren. Die Werkzeuge müssen nicht nur flexibler werden, sondern auch „intelligenter“. Machine Learning und Predictive-Planning-Ansätze verändern aktuell den Markt für Planungswerkzeuge genauso wie für klassische BI-Lösungen. Statistische Methoden und Machine Learning verbessern Prognosen und können helfen, Planungsprozesse schneller zu machen durch verstärkte Automation. Die Technologie hat mittlerweile einen Reifegrad erreicht, in dem Predictive-Planning-Ansätze für viele Unternehmen gut umsetzbar sind und relevant werden.
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Zusammenfassung
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Firmen klassische langwierige Planungsprozesse hinter sich lassen. Die schlichte Ablösung manueller Excel-basierter Planung durch eine systemisch-integrierte Eingabemaske reicht hier nicht aus. Es geht darum, Planungsprozesse substanziell zu optimieren und zu beschleunigen.
Planungen müssen schneller und besser als bisher auf Änderungen reagieren können. Ansonsten ist die Planung zum Zeitpunkt der Erstellung bereits überholt und wertlos. Moderne Planungslösungen arbeiten häufig Fachbereichs-orientiert und können flexibel an Änderungen angepasst werden. Die SelfService „BI-Welle“ macht auch vor der Planungswerkzeugen nicht halt. Gleichzeitig unterstützen diese Lösungen Predictive-Planning-Ansätze, um Planungsprozesse stärker zu automatisieren oder zumindest wesentlich zu beschleunigen.
Valgeir Saevarsson
Managing Consultant
SAP Information Management
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